Woche 3 und 4 : Sydney Teil 2 und unser erster Job

Nach dem Kurzausflug in die Berge ging es für uns erst einmal zurück nach Sydney, die heiss erwarteten Steuer-und Autopapiere abholen und noch ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen. Unser neuer Stützpunkt war nun in Manly, einem etwas ruhigeren aber auch schönerem Strandviertel Sydneys im Norden der Bucht, von wo aus man das Zentrum per Fähre in 30min erreichen kann. Endlich haben wir auch den Taronga Zoo besucht, in dem man neben afrikanischen, asiatischen und auch einigen europäischen Tieren, die Highlights der australischen Tierwelt erleben konnte. Zum Beispiel den Tasmanischen Teufel, der einem in seinem Gehege mit betonierter Strasse, einem künstlichen gerissenem Känguru und Abfallkanistern eher wie in einer Filmkulisse vorkam. Das arme Tier lief auf seinen 10m², die von allen Seiten einsehbar waren, gehetzt umher und schaute mit traurigen, überhaupt nicht teuflischen Augen in die Kameras. Da war es schon sehr schwer sich vorzustellen, wie so eine kleine gedrungene Kreatur mit überproportionalem Kopf und zu kurzen Beinchen Wild zu jagen vermag. Eine weitere Attraktion war auch der Wallabie – Streichelzoo in dem man Schlange stand um einmal mit Kängurus auf Tuchfühlung zu gehen. Mich juckte es ja schon seit unserer ersten Wallabie Sichtung in den Blue Mountains in den Fingern, daher konnte ich es mir natürlich nicht entgehen lassen, das putzige Tierchen mit ein paar Krauleinheiten zu verwöhnen J

Nach der Überfahrt von Manly nach Sydney mit der Fähre, die einen Wahnsinns Blick auf die Stadt auf Meeresniveau ermöglicht, sind wir auch noch in den 300m hohen Sydney Tower, von wo aus man dank des guten Wetter sogar Sicht auf die Blue Mountains hatte. Erst aus dieser Höhe wir man sich der wahren Ausmaße der Stadt erst bewusst! Auf 1200km² erstreckt sie sich bis zu 60km nach Westen und ca. 30km von Norden nach Süden. Leider war unser letzter Abend „in der Stadt“ auch mit einer unangenehmen Begegnung verbunden. Am dritten Abend auf dem Parkplatz des Shelly Beach von Manly klopfte es um 23Uhr an unsere Van Tür und Taschenlampen durchleuchteten das innere. Ranger ! Auch wenn nirgends ein Schild angebracht war, dass Campen bzw. im Auto übernachten verboten sei, wurde uns mitgeteilt, dass dies in ganz Sydney so ist und wir mit 250 Dollar Strafe zu rechnen haben, wenn wir nicht innerhalb der nächsten 15min die Stadt verließen. Dieser Adrenalinschub war genug, um uns wieder auf die Beine zu bekommen und so fuhren wir ca. 45min lang die Strände Richtung Norden ab, bis wir einen kleinen Ort entdeckten, deren Strandparkplätze weitgenug abgelegen waren, um dort keinem Anwohner aufzufallen. Trotz unserer Bedenken war der Rest der Nacht ruhig und wir konnten uns am nächsten Tag (Sonntag) beruhigt für einige Stunden an den Strand legen und unseren ersten Sonnenbrand riskieren. J

Am Montag  haben wir uns dann auf Arbeitssuche „begeben“ od. besser gesagt diverse Telefonnummern von Weingütern, die wir auf einem Weinfest eingesammelt hatten, angerufen. Leider war die Weinlese im Norden schon vorbei dafür hat uns aber der Harvest Trail (eine Informationshotline für Erntejobs für ganz Australien) einen Job auf einer Gemüsefarm 100km nördlich von Sydney vermittelt. Am nächsten Tag ging es los mit Auberginenpflanzen anbinden für sehr gute 20 Dollar die Stunde. Laut der Backpacker vor Ort liess sich dort richtig gutes Geld verdienen und so beschlossen wir Rückenschmerzen und verfärbte Hände in Kauf zu nehmen, um unser Reise Portemonnaie nach den vielen Extras in Sydney etwas aufzubessern. Nach drei Tagen wurde auf Tomaten umgestiegen, die nicht nur dreckiger sondern auch komplizierter zu binden sind. Nach  sieben Tagen Arbeit (ohne einen freien Tag) hatten wir genug von der Schufterei und auch jeder die angestrebten 1000 Dollar verdient. Somit heißt es heute für uns Abschied nehmen von unseren „Kollegen“ (Italiener, Deutsche, Franzosen und Inder), die uns selbst auf die kurze Zeit sehr ans Herz gewachsen sind. Arbeit verbindet. Nun freuen wir uns auf einen Monat Gold Coast und ausschlafen J