Woche 6 : Von Coffs Harbour an die Gold Coast…

Publié le par wallabies-crossing

Aus den Bergen ging es nun zurück in die Zivilisation von Coffs Harbour, einem Ort der – wie viele- ein paar gute Surf Strände zu bieten hat sich sonst aber nicht von der Masse abhebt. Für uns ist er aber mit ein paar witzigen Erinnerungen verbunden, da wir dort neue Bekanntschaften gemacht haben. Drei Franzosen aus der Nähe von Nantes waren an diesem Abend unsere „Bettnachtbaren“ und bis spät in die Nacht wurden Reisestories ausgetauscht. Sylvain hatte unter ihnen auch einen Anglerfreund gefunden, mit dem er den nächsten Vormittag an der Flussmündung verbrachte. Denn zu der im Van mit inbegriffenen Ausstattung gehörte eine Angelrute, die wir schon über einen Monat auf dem Dach mittransportiert hatten, ohne sie jemals auszuprobieren. Leider hatte sie wohl etwas gelitten, denn schon beim dritten Auswerfen war Schluss, die Kurbel war zerbrochen. Von den Fanggeschichten seines neuen Freundes motiviert, wollte Sylvain gleich in den nächsten Angelladen, um neue Ausrüstung zu kaufen. Mit neuer Kurbel und neuen Haken wurde dann am nächsten Tag geduldig an einem neuen Angelplatz ausgeharrt, in der Hoffnung am Abend einen frischen Fisch auf den Grill legen zu können. So einfach war die Sache allerdings nicht: nach mehreren abgerissenen Haken stellten wir uns ernsthaft die Frage, ob wir am richtigen Ort waren bzw. das richtige Material benutzen. Erst in einem Angelladen in Brisbane bekamen wir dann guten Rat… Bilanz bisher 4:0 für die Fische J

Die folgenden Tage ließen wir das Fischen sein und genossen den Strand und die wunderschöne Küste um Byron Bay. Diese Ecke ist besonders für seine vielen alternativen und ökologischen Gemeinschaften bekannt und … ebenso für sein Cap mit fast 100% Delphinsichtungsquote. Wenn es schon nicht mit den kleinen Fischen klappt, vielleicht dann mit den großen? Und siehe da, innerhalb eines Nachmittags hatten wir drei Delphingruppen von je ca. 20 Tieren gesichtet. Wenn wir im Juni hier gewesen wären, dann hätten wir sicher auch einige Wale beobachten können, die von der Antarktis Richtung Great Barrier Reef ziehen, um dort ihre Jungtiere zu gebären. In Byron Bay blieben wir dann auch gleich zwei Tage. Außer dem Strand gab es den sonntäglichen Markt zu sehen, auf dem diverser Hippieschmuck, Kleidung und Öko-Kosmetik verkauft wurde. Die Clientèle war genauso interessant wie die Produkte und man fühlte sich in einer anderen Welt, verglichen zur Durchschnittsbevölkerung der südlicheren Küstenorte. Von Byron Bay aus gingen jeden Tag Touren nach Nimbin, der Hippie-Hochburg die infolge eines Festivals 1973 gegründet wurde. Der winzige Ort bot ein seltsames Schauspiel: bei der Ankunft durchquerte man ganz „normale“ Wohnviertel (obwohl man auf etwas ganz exotisches gefasst war) und erst auf der Hauptstraße im Ortszentrum sah man den Geschäften (hauptsächlich Cafés und Nippes-Verkäufe) an ihren Fassademalereien an, dass hier vor mehreren Jahrzehnten mal eine wirklich alternative, künstlerische Gemeinschaft existiert hat. In einem kleinen Museum vollgepackt mit kaputten VW-Bussen, bunt bemalten Haushaltsgegenständen, Pro-Cannabis-Plakaten und anderen politischen Parolen konnte man die Geschichte der Gemeinde auf sehr plastische Art verfolgen. Auch auf der Straße sah man noch einige lebendige Zeitzeugen, die jedoch alle anscheinend große Probleme hatten mit der „Neuzeit“ klar zu kommen…

Nach dem idyllischen Byron Bay führte uns unser Weg an die Gold Coast, einen etwa 100km langen Küstenstreifen zwischen Brisbane (im Norden) und der Grenze zwischen Queensland und New South Wales. Der Kontrast hätte nicht stärker sein können, denn hier reihten sich nicht Ein-Familien-Häuser sondern gleich ganze 20-Stöcker an der Strandpromenade entlang. Auch der Highway war von Vergnügungsparks und Einkaufscentern gesäumt und hätte man es nicht besser gewusst, wär man sich mehr wie in Miamis Strandviertel vorgekommen als in dem doch angeblich so dünn besiedelten Australien. Ein Blick in die lokale Touristenbrochüre lehrte uns, dass dies die Gegend mit dem größten Bevölkerungswachstums des Landes sei und dies dank 300 Sonnentagen im Jahr. Von der Sonne haben wir leider nix mitbekommen, aber dafür können wir bezeugen, dass das Meereswasser tatsächlich knapp 25° warm ist!

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